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Bundesliga: Freiburgs Stürmer Cisse sorgt für 70 Verwandte
Papiss Demba Cisse ist doch nur ein normaler Profi. Obwohl er mit 1,5 Millionen Euro Ablöse der teuerste Zugang in der Geschichte des SC Freiburg war und mit derzeit 36 Bundesligatoren auch dessen erfolgreichster Spieler ist, verbringt er wie die meisten Fußballprofis viele Stunden vor der Playstation.
Er gehe nicht oft aus, sagt der Senegalese vor der Partie am Samstag gegen Aufsteiger Hertha BSC (15.30 Uhr, Sky), deswegen habe er genügend Zeit zum Daddeln. Wenn er das Fußballspiel in die Konsole einlegt, wählt er stets den SC Freiburg als seine Mannschaft aus. „Was denn sonst?“, fragt er, als gäbe es nicht genügend andere Klubs, die für ihn Millionen Euro zahlen würden. FUSSBALL-BUNDESLIGA LIVE
Welt Online: Monsieur Cisse, wissen Sie, welche Spielstärke Ihr Alter Ego auf der Playstation hat?
Papiss Demba Cisse (26): Nicht genau, aber es ist der Realität durchaus angemessen, finde ich.
Welt Online: Sie sind mit Stärke 81 der mit Abstand beste Spieler der Freiburger.
Cisse: Sag ich doch (lacht).
Welt Online: Verglichen mit Spielern wie Shinji Kagawa (82), Jefferson Farfan (84) oder Renato Augusto (83) schneiden Sie jedoch schlechter ab, obwohl Sie in dieser Saison mehr Tore geschossen haben als alle drei zusammen.
Cisse: Da haben Sie recht. Vielleicht sollte ich mal einen Brief schreiben. Ich orientiere mich trotzdem lieber an der Wirklichkeit. Ich treffe natürlich lieber in der Bundesliga als auf der Playstation.
Welt Online: Was glauben Sie: Liegt diese ungerechte Bewertung des Herstellers daran, dass die anderen bei großen Vereinen unter Vertrag stehen und Sie beim kleinen SC Freiburg?
Cisse: Natürlich ist hier ein anderes Rampenlicht als bei Klubs wie Dortmund, Schalke oder Leverkusen. Wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe dafür, dass die anderen besser eingestuft werden, obwohl sie weniger treffen. Das stört mich nicht. Ich denke, das ist ganz normal. Wer bei einem großen Verein spielt, bekommt auch große Aufmerksamkeit. Ich mag das Familiäre beim SC Freiburg, ich fühle mich sehr wohl hier.
Welt Online: Dennoch standen Sie im Sommer kurz vor einem Wechsel zu einem großen Verein. Es heißt, Bayern München und Newcastle United hätten Interesse gehabt. Sie sind geblieben und mit Freiburg jetzt Bundesliga-Vorletzter. Bereuen Sie Ihre Entscheidung?
Cisse: Nein, ich bedaure gar nichts. Es gibt keine Entscheidung in meinem Leben, die ich bereue. Warum auch? Ich habe mich so entschieden, fertig.
Welt Online: Was passiert, wenn im Winter wieder lukrative Angebote kommen?
Cisse: Ganz ehrlich: Dann werde ich sie mir in Ruhe anschauen. Wenn das Angebot gut ist, müssen wir uns mit den SC-Verantwortlichen hinsetzen und möglicherweise über einen Wechsel reden. Wir werden sehen. Ich kann nichts versprechen.
Welt Online: Welche Anforderungen müsste ein solcher Interessent erfüllen?
Cisse: Jeder träumt davon, in der Champions League zu spielen. Ich kenne sie bisher nur aus dem Fernsehen. Früher oder später möchte ich in der Champions League spielen, das verspreche ich.
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Welt Online: Dass sich Freiburg in naher Zukunft für die Champions League qualifiziert, ist eher unwahrscheinlich...
Cisse: (lacht) Das stimmt wohl. Der SC Freiburg ist ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung als Fußballprofi.
Welt Online: Wie frustrierend ist es für Sie als Toptorjäger, dass Ihre Abwehr die meisten Gegentore der gesamten Liga zugelassen hat?
Cisse: Natürlich ist das ein Stück weit enttäuschend für mich. Es tut immer weh, wenn du Tore kassierst. Aber ich glaube, die Abwehrspieler leiden dabei noch mehr als ich. Ich habe großes Vertrauen in unsere Defensivabteilung, dass sie dieses Problem in den Griff bekommt. Es geht nicht darum, irgendjemandem die Schuld an unserem Tabellenstand zuzuweisen.
Welt Online: Träumen Sie manchmal davon, bei einem Klub zu spielen, der nicht nur vorn, sondern auch in der Defensive auf Topniveau besetzt ist?
Cisse: Natürlich möchte ich mit meinen Toren zu Siegen beitragen und nicht bloß die Niederlagen knapper gestalten. Wer weiß, wie viele Tore ich bei, sagen wir, Leverkusen schießen würde? Schauen Sie sich Mario Gomez an! Den nennen sie nicht umsonst „Super-Mario“.
Welt Online: Hat er es als Stürmer von Bayern leichter oder schwerer als Sie?
Cisse: Natürlich leichter, das ist doch klar: Bei den Bayern kommt jeder Pass auf den Zentimeter genau. Davon kannst du als Stürmer nur träumen. Gomez’ Teamkollegen legen ihm den Ball perfekt vor. Soll ich Ihnen was verraten?
Welt Online: Ja, bitte!
Cisse: Das Rennen um die Torjägerkrone ist längst entschieden. Gomez ist außergewöhnlich in diesem Jahr. So viele Tore können Pizarro oder ich gar nicht mehr schießen, um ihn da oben einzuholen. Wenn er sich nicht verletzt, wird Gomez auf jeden Fall Torschützenkönig. Das versichere ich Ihnen!
Welt Online: Sie sind beim Toreschießen in Freiburg weitgehend auf sich allein gestellt. Belastet Sie das?
Cisse: Ich weiß, dass ich mit meinen Toren einen wichtigen Teil zum möglichen Erfolg beitragen muss. Aber wir sind eine Mannschaft, zu der alle gehören: Torwart, Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Voriges Jahr haben wir zusammen gewonnen, nun durchschreiten wir alle gemeinsam ein Tal. Ich habe großes Vertrauen in meine Teamkollegen. Sie haben bewiesen, dass sie es auf diesem Niveau bringen. BUNDESLIGA-TABELLE
Welt Online: Auch privat tragen Sie eine Menge Verantwortung: Sie unterstützen Ihre Verwandten im Senegal maßgeblich. Wie sieht diese Hilfe aus?
Cisse: Ich bin der Einzige, der die Möglichkeit hat, der Familie finanziell auf die Beine zu helfen. Und meine Familie ist groß: In der Region Casamance im Südsenegal leben 65 bis 70 Verwandte von mir. Was soll ich machen? Ich habe dort das Fußballspielen gelernt. Deswegen helfe ich Ihnen jetzt von links nach rechts und wieder zurück.
Welt Online: Was meinen Sie damit?
Cisse: Ich habe der Familie ein großes Haus gebaut, ich unterstütze sie beim Kauf von Lebensmitteln und Strom und gerade auch wenn jemand krank wird. Im Senegal müssen die Leute meistens selbst für Arztkosten und Medikamente aufkommen. Ich versuche aber besonders für meine Geschwister auch als Ratgeber da zu sein und lade sie öfters zu mir nach Freiburg ein.
Welt Online: Und wie oft besuchen Sie Ihre Verwandten?
Cisse: Leider kann ich meine Familie nur selten sehen, meistens nur in der Winter- bzw. in der Sommerpause.
Welt Online: Wie leben die Senegalesen?
Cisse: Die Leute sind nicht reich, aber weil es ausreichend regnet, können viele von der Landwirtschaft leben. Ich habe das Gefühl, dass sie trotz aller Probleme ein glückliches Leben führen.
Welt Online: Ist die Verantwortung, die Sie für das Wohl Ihre Verwandten tragen, vergleichbar mit der, die Sie beim SC Freiburg übernehmen?
Cisse: Ich denke, das ist nicht miteinander zu vergleichen. Der Fußball und die Familie sind zwei grundverschiedene Dinge. Ich versuche, für beide Bereiche mein Bestes zu geben und alle Anforderungen zu erfüllen. BUNDESLIGA LIVE BUNDESLIGA-TABELLE
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Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (18 Nov. 2011)
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