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Der andere Präsident: In Hannover ist Wulff eine Art Anti-These
Es ist ein Termin gegen den Zeitgeist. In jeder Beziehung. Und er wäre ohne die Affäre Wulff jenseits von Hannover kaum aufgefallen. Die Eröffnung der frisch renovierten "Villa Seligmann", eines der schönsten Gründerzeithäuser Hannovers.
Hier hat künftig das "Europäische Zentrum für jüdische Musik" seinen Sitz, hier soll die Tradition jüdischer Synagogalmusik gepflegt, erlebbar gemacht werden. Und hier kann man sehen, dass Christian Wulff seine Jahre in Hannover nicht nur mit Urlauben und Upgrades verbracht hat, sondern auch viel Positives hinterlassen hat.
Man wäre ja fast drüber hinweggekommen in den vergangenen Wochen. Als Wulff sein Bundesland vor rund eineinhalb Jahren verließ, waren jedenfalls die allermeisten Niedersachsen der Meinung, dass er seine Sache ziemlich gut gemacht hat.
Trotz Bredoullie findet Wulff berührende Worte
Christian Wulff zeigt an diesem Dienstag, dass er auch in seiner aktuellen Bredouille noch in der Lage ist, treffende, ja berührende Worte zu finden, wenn es um die Geschichte des Landes geht, gerade um die Jahre des Nationalsozialismus. Er tippt sie nur an in seinem kurzen Grußwort in der Villa Seligmann, erinnert an die Wannsee-Konferenz vor 70 Jahren, an den Mord an den Juden, der auch ein Anschlag auf die jüdische Musik war.
Wulff, der angegriffen wirkt nach diesen Wochen, trifft den Ton. Es lohnt sich, einen Absatz zu zitieren, den Wulff so oder ähnlich wohl auch am 20. Januar bei einer Rede vortragen wird, die er aus Anlass dieses bitteren Jahrestags plant:
"Die Lektüre der (Wannsee-, Anm. d. Red.) Protokolle raubt einem bis heute den Atem, und wir haben eine so im tiefsten vergiftete Sprache vor uns, die Tod und Vernichtung, rassistischen Mord in Form von Vorschriften, Maßnahmen, Verwaltungsregeln ausgedrückt. Dieser Mord an den europäischen Juden und der Versuch der Vernichtung ihrer Kultur war gleichzeitig die niedrigste Stufe, auf die deutsche Kultur je sinken konnte. Diese Nation, die so stolz war, das Land der Dichter und Denker zu sein, war zum Land der Richter und Henker geworden. Und ausgerechnet an den Juden, denen die Kultur so viel verdankte, wie niemandem sonst."
Das hat man so eindringlich und drastisch auch noch nicht zu häufig gehört von einem deutschen Staatsoberhaupt.
Maschsee-Connection Geldgeber für Villa
Wulffs Nachfolger in Niedersachsen, David McAllister (CDU), und dessen Herausforderer Stephan Weil (SPD) mussten sich nach diesen Worten auch gar nicht sonderlich verbiegen, um den Bundespräsidenten für sein Engagement für die Villa Seligmann zu loben. Wulff habe sich mit seinem persönlichen Einsatz verdient gemacht um Stadt und Land.
Das nötige Geld, auch das muss man erwähnen in diesen Tagen, haben unter anderen ein paar Mitglieder der so genannten Maschsee-Connection aufgebracht. RWE-Chef Jürgen Großmann (Osnabrück)ist ebenso unter den Festgästen wie Drogerie-Unternehmer Dieter Rossmann (Großburgwedel) und der Vorstandschef von Hannover 96, Martin Kind (ebenfalls Großburgwedel).
Sie alle haben es dem wunderbar umtriebigen Organisten und Leiter des Europäischen Zentrums für jüdische Musik, Andor Izsák, ermöglicht, seinen Lebenstraum zu verwirklichen und der im Holocaust untergegangenen synagogalen Musik wieder Gehör zu verschaffen.
Wulffs Nachfolger kratzt zügig die Kurve
Die Eröffnung der Villa Seligmann an diesem Januardienstag in Hannover, sie ist eine Art Anti-These zu den Schlagzeilen der vergangenen Wochen. Aber wegen des harmonischen Klangs sind die vielen Medienleute natürlich nicht zur Villa gekommen.
Sie achten eher auf Disharmonien, besonders auf die persönliche Begegnung zwischen Wulff und McAllister, der zuletzt gelegentlich hatte spüren lassen, wie sehr ihm Wulffs Dauerabwehrschlacht mittlerweile den Vorwahlkampf verhagelt. Beide lassen sich natürlich nicht wirklich etwas anmerken an so einem Tag.
Wer will, kann aber notieren, dass Wulff bei seiner Ankunft länger mit Hannovers Oberbürgermeister plaudert als mit seinem Nachfolger in der niedersächsischen Staatskanzlei. Und dass McAllister sichtlich genervt und zügig die Kurve kratzt, als ein Reporter behauptet, er habe Wulff nicht in die Augen geschaut. Man guckt eben sehr genau hin in diesen Tagen in Hannover.
Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (18 Jan. 2012) W
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