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Frauen-WM: Schweden-Party, Mecker-Marta und Papa Prinz
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ging am Sonntag mit dem Finalsieg Japans gegen die USA zu Ende, am Samstag sicherten sich die Schwedinnen den dritten Platz durch einen 2:1-Sieg gegen Frankreich.
Entzückt beobachteten die Zuschauer in Sinsheim, wie einige Skandinavierinnen ihre Trikots verschenkten und in Sport-BHs feierten. Und was bleibt sonst noch von dem Sportereignis des Jahres in Deutschland in Erinnerung? Zum ersten Mal Doping im Frauenfußball, ein bizarres Handspiel, das geplatzte Sommermärchen – und jede Menge gute Stimmung.
Nordkorea und der Moschushirsch
Dass Nordkorea ein bizarres Land ist, war schon vor der WM klar. Dass die Nationalmannschaft allerdings auch hier für eine perfide Show sorgte, verwunderte dann doch. Bei fünf Spielerinnen wurden Steroide im Urin gefunden. Geahndet werden konnten die Dopingverstöße allerdings nicht, die Nordkoreanerinnen waren nach ihrem Vorrundenaus fluchtartig abgereist. Aber natürlich wurde eine Erklärung nachgereicht.
Im Trainingslager sollen neun Spielerinnen vom Blitz getroffen und daraufhin mit einem Drüsenextrakt des Moschushirschen behandelt worden sein. Tatsächlich fanden die Fifa-Mediziner in dem „Wundermittel“ 14 verschiedene Steroide, von denen vier auf der Verbotsliste stehen. Warum nicht alle neun „Blitz-Opfer“ positiv getestet wurden? Der Moschusvorrat soll nicht für alle gereicht haben.
Schwalben statt Schönheit
Brasilien steht seit jeher für technisch brillanten Fußball – ob bei den Männern oder den Frauen. Und tatsächlich entzückten die Spielerinnen vom Zuckerhut die Zuschauer mit so manchem hübschen Trick. In Erinnerung bleiben allerdings andere Dinge. Superstar Marta wurde ausgepfiffen, weil sie neben ihren vier Toren auch die höchste Meckerquote zum Turnier beisteuerte. Und ihre Kollegin Erika erlangte zweifelhafte Berühmtheit für die gewagteste Schauspieleinlage.
Als ihr Team im Viertelfinale gegen die USA nach 115 Minuten mit 2:1 führte, sank die Dame im eigenen Strafraum plötzlich hernieder, ohne dass eine Gegnerin auch nur in der Nähe war. Das Zeitschinden nützte allerdings nichts. Die Amerikanerinnen glichen in der Nachspielzeit der Nachspielzeit aus und siegten im Elfmeterschießen. Für dieses Video wurde kein passender Videoplayer gefunden. Zum abspielen dieses Videos benötigen Sie einen aktuellen Adobe© Flash Player.
Die Mutter aller Handspiele
Manche Szenen sind so offensichtlich, dass ihre Klarheit den Blick trübt. Anders kann nicht erklärt werden, was die ungarische Schiedsrichterin Gyöngyi Gaal im Vorrundenspiel zwischen Australien und Äquatorialguinea verblendet hat.
Ein Schuss von Australien war an den Pfosten gegangen. Abwehrspielerin Bruna fing den zurückprallenden Ball, hielt ihn drei Sekunden in der Hand und kullerte ihn dann zu ihrer Torhüterin zurück. Eindeutig der offensichtlichste Elfmeter in der Fußballgeschichte – doch Gaal gab ihn nicht. Angeblich will sie das Handspiel nicht gesehen haben.
Allerdings wäre sie in diesem Fall der einzige Mensch im Stadion gewesen, dem das entgangen ist.
Eine Deutsche im Finale
Dass Gyöngyi Gaal nach ihrem Blackout kein Spiel mehr pfeifen durfte, war klar. Eine andere Schiedsrichterin hingegen verdiente sich höchste Weihen. Bibiana Steinhaus aus Hannover pfiff zwei Vorrundenspiele so souverän, dass Deutschlands beste Schiedsrichterin das Endspiel leiten durfte.
Dabei hatte die Polizistin vor der WM noch gehofft, nicht im letzten Spiel zum Einsatz zu kommen – weil sie auf eine Teilnahme der deutschen Mannschaft gehofft hatte. Nach dem Viertelfinal-Aus der Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid war sie die einzige Einheimische im Finale.
Lesben? „Schmutzige Sache“
Frauenfußball und Homosexualität sind ein beliebtes Stammtischthema, doch die verwerflichsten Kommentare stammten während der WM nicht von besoffenen Idioten, sondern von der nigerianischen Trainerin Ngozi Uche.
Laut der „New York Times“ bezeichnete sie gleichgeschlechtliche Liebe als „schmutzige Angelegenheit“ und „moralisch verwerflich“. Die nigerianische „The Sun News“ zitierte sie mit den Worten: „Sie wissen, dass ich solche schmutzigen Praktiken nicht tolerieren kann.“ Für Homosexualität droht in Nigeria eine Gefängnisstrafe von bis zu 14 Jahren, im islamischen Norden sogar die Todesstrafe. Uche bestritt später, die Aussagen getätigt zu haben.
Das Ende der deutschen Harmonie
Das Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen Japan zerstörte nicht nur den Traum vom Sommermärchen, sondern raubte der Mannschaft auch die Unschuld. Beherrschte bis dato ein Bild von perfekter Harmonie das Image der Elf von Bundestrainerin Silvia Neid, wurde nun gezickt.
Der Vater von Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, die während des Turniers auf die Bank verbannt wurde, zählte Neid öffentlich an. „Sie hat von Anfang an versucht, Jung gegen Alt gegeneinander auszuspielen und dadurch die Spielerinnen sehr verunsichert“, sagte Stefan Prinz. Seine Tochter distanzierte sich prompt vom Papa, nur um wenig später in mehreren Interviews ihrerseits gegen die Bundestrainerin zu stänkern: „Grundsätzlich ist es kommunikativ nicht optimal gelaufen während der WM, sowohl zwischen mir und Silvia als auch an anderer Stelle.“
Quiz: Wie gut kennen Sie die Frauen-Fußball-WM?
Quoten gut, Fazit gut
17 Millionen TV-Zuschauer verfolgten am 9. Juni die Viertelfinal-Partie zwischen Deutschland und Japan – das ist somit laut ZDF die meistgesehene Sendung im deutschen Fernsehen 2011. Erstmals hatten die Öffentlich-Rechtlichen jedes Spiel einer Frauen-WM live übertragen.
ZDF-Chefredakteur Peter Frey zog ein positives Fazit: „Die außerordentliche Zuschauerresonanz bestätigt unsere Entscheidung, in diesem Umfang zu berichten.“ Der Zuschauerschnitt in den Stadien bei den 32 Spielen lag bei 26.430 Fans, mit 25.000 Besuchern pro Partie war kalkuliert worden. „Die WM hat Maßstäbe gesetzt in einer Größenordnung, die wir uns alle nicht vorstellen konnten“, sagte Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees.
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Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (18 Juli 2011)
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