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Hans-Werner Sinn: Ifo-Chef sieht drei Wege aus griechischer Krise
Nur damit das klar ist: Hans-Werner Sinn war immer schon für den Euro. An erster Stelle, weil der die „Friedensordnung“ in Europa sichere: „Ich habe immer den Euro verteidigt“, sagt der Wirtschaftsprofessor von der Ludwig-Maximilians-Universität, der einem breiteren Publikum vor allem als Präsident des ifo-Instituts bekannt ist, gleich zu Beginn. Die aktuelle Schuldenquote der Länder des Euro-Raumes... Belgien Defizitquote in Prozent des BIP: 4,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 96,8 Deutschland Defizitquote in Prozent des BIP: 3,3 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 83,2 Estland Defizitquote in Prozent des BIP: 0,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 6,6 Finnland Defizitquote in Prozent des BIP: 2,5 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 48,4 Frankreich Defizitquote in Prozent des BIP: 7 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 81,7 Griechenland Defizitquote in Prozent des BIP: 10,5 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 142,8 Irland Defizitquote in Prozent des BIP: 32,4 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 96,2 Italien Defizitquote in Prozent des BIP: 4,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 119 Luxemburg Defizitquote in Prozent des BIP: 1,7 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 18,4 Malta Defizitquote in Prozent des BIP: 3,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 68 Österreich Defizitquote in Prozent des BIP: 4,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 72,3 Niederlande Defizitquote in Prozent des BIP: 5,4 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 62,7 Portugal Defizitquote in Prozent des BIP: 9,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 93 Slowakei Defizitquote in Prozent des BIP: 7,9 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 41 Slowenien Defizitquote in Prozent des BIP: 5,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 38 Spanien Defizitquote in Prozent des BIP: 9,2 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 60,1 Zypern Defizitquote in Prozent des BIP: 5,3 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 60,8 Euroraum insgesamt Defizitquote in Prozent des BIP: 6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 85,1 EU insgesamt Defizitquote in Prozent des BIP: 6,4 80 Quelle: Eurostat, Stand 26. April 2011
Ach, echt? Das muss fast schon eine Enttäuschung sein für die vielen Zuhörer im Hörsaal 201 der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin. Schließlich war für den Montagabend ein Sinn-Vortrag versprochen worden darüber, „warum Deutschland eine Schulden-Tsunami droht“. Sinn, der für sein Institut daheim kürzlich einen echten PR-Profi geholt hat – ein Novum unter den staatlich gehätschelten sogenannten führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten – , hatte für den Vortrag geradezu penetrant werben lassen. Die beste Werbung aber hatte Sinn selbst betrieben. Am Freitag kurz nach Feierabend hatte „Spiegel-Online“ in die Welt gesetzt, dass Griechenland einen Austritt aus der Eurozone „erwägt“. Das war mit ziemlicher Sicherheit eine Falschmeldung, es sei denn, unter „erwägen“ wäre auch zu verstehen, dass irgendein Verantwortlicher in Athen mal irgendwann in jüngerer Zeit unter der Dusche den Gedanken hatte, wie es denn wäre, wenn die Drachme wiederkäme. Nein, nein, es gibt wohl keine „Erwägungen“ im Sinne von „Die Griechen planen ...“ oder „Die Griechen drohen mit ...“
Der Zusammenhalt der Eurozone ist weiterhin kein Thema, vorerst jedenfalls. Aber dann kam Sinn und versetzte der bereits schon wieder ermattenden Aufregung per verbalem Elektroschock neues Leben. „Der Austritt aus dem Euro wäre das kleinere Übel“, sagte Sinn der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Das lief am Samstag über die Ticker, und wie. (Chapeau, werte Kollegen!)
Zwei Tage später will Sinn das nicht mehr so gemeint haben. Er habe in einem Onlineportal gelesen, dass er den Austritt Griechenlands aus der Eurozone gefordert habe, klagte Sinn in der Berliner HU. „Das“, so der Professor, „ist nicht wahr.“ Stimmt, genaugenommen. Aber Sinn sagt auch: „Ich habe nur die Alternativen nebeneinander gestellt.“ Uh, oh. Hat er das? In der FAS war davon nicht die Rede, und sein dortiges Zitat ist ja auch ziemlich unzweideutig. Also, nächster Versuch. Drei Alternativen gebe es prinzipiell, um der Griechenland-Krise zu begegnen, sagt Sinn, sehr zu Recht: Erstens könnten die Euro-Partner dauerhaft Geld rüberschieben. Zweitens könnte Griechenland Löhne und Preise hinreichend senken, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Und schließlich ist da noch der Austritt aus der Währungsunion, der erst eine neue, alte Drachme möglich macht und deren Abwertung.
Variante 1, die Transferunion, kann, allgemein gesehen, keine Lösung sein, glaubt Professor Sinn: Eine „Sozialisierung der Schulden“ wäre „das Ende von Europa“. Variante 2 wiederum, die sogenannte interne Abwertung? „Das geht nicht, jedenfalls nicht in dem nötigen Umfang, dann zerbricht das Land.“ Also doch Variante 3, die mit dem Euro-Austritt? Nun ja, es wäre schon eine „Bereinigung, wenn das Problem einer Lösung zugeführt würde“, sagt Sinn schließlich auf Nachfrage aus dem HU-Publikum.
Wie hatte Sinn noch Minuten zuvor erklärt, mit Blick auf die Journalisten, die angeblich gar nichts verstanden haben von dem Professor, von jenem, der so eloquent ist und der gerade einen richtigen PR-Mann angeheuert hat: „Man muss es so nehmen, wie es gesagt wird.“
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Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (10 Mai 2011)
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