Krawalle und Plünderungen: Erneut erschüttern Ausschreitungen Londons Norden
Nur einen Tag nach den schweren Ausschreitungen im Londoner Stadtteil Tottenham ist es am späten Sonntagabend erneut zu Unruhen im Norden der britischen Hauptstadt gekommen. Während es diesmal in Tottenham selbst ruhig zu sein schien, entsandte die Polizei zusätzliche Beamte in das acht Kilometer nördlich gelegene Enfield.
Auf Fernsehbildern waren patrouillierende Polizisten sowie zerstörte Schaufenster zu sehen. Mindestens ein Mann wurde festgenommen. Berichten zufolge wurde ein Polizeifahrzeug zerstört.
Die Polizei hat die Situation am Sonntag jedoch offenbar in den Griff bekommen. Nur noch einzelnen Gruppen von vermummten Randalierern gelang es, Läden zu Plündern oder kleinere Schäden anzurichten, berichtete die Polizei. In der Nacht zum Montag griffen im benachbarten Stadtteil Enfield Jugendliche einen Polizeiwagen an und warfen Fenster ein.
Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Polizei hatte in weiten Teilen Londons ihre Patrouillen verstärkt.
In der Nacht zum Sonntag hatten Gewalttäter ein ganzes Viertel im Stadtteil Tottenham überrollt. Randalierer setzten Häuser, Geschäfte und Supermärkte in Brand, zündeten Polizeiautos und einen Doppeldecker-Bus an und plünderten Läden. Von einigen Häusern blieben nur die Grundmauern, von Fahrzeugen nur Stahlgerippe übrig. Hintergrund war der noch nicht vollständig aufgeklärte Tod eines 29-jährigen: Ein Polizist hatte den Familienvater am Donnerstag erschossen.
"Es war wie im Krieg"
"Wir sahen uns einer Gewalt gegenüber, wie wir sie in diesem Ausmaß nicht erwarten konnten", sagte Adrian Hanstock von Scotland Yard. Die Downing Street sowie Innenministerin Theresa May verurteilten die Gewalt als "völlig unakzeptabel".
Vorausgegangen war eine Demonstration von Einheimischen, die Antworten auf Fragen nach dem Tod des 29-Jährigen vermissten. Die Familie des Getöteten und deren Umfeld glaubt nicht an die Version der Polizei, der 29-Jährige habe aus einem Taxi heraus das Feuer eröffnet. Eine polizeiinterne Untersuchung ist im Gange. Nach Angaben von Scotland Yard wurden nach den Ausschreitungen 55 Verdächtige festgenommen. 26 Polizisten und drei Zivilisten wurden verletzt. Die Polizei habe Kräfte zusammengezogen, um eine Fortsetzung der Gewalt zu unterbinden. "Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen", sagte ein Polizeioffizier.
Der Sachschaden geht in die Millionen. Nach Berichten von Augenzeugen spielten sich dramatische Szenen ab. Familien mit kleinen Kindern mussten aus ihren Wohnungen in brennenden Häusern fliehen. "Es war wie im Krieg", sagte ein Anwohner dem Sender Sky News.
Teile des Londoner Stadtteils Tottenham gelten seit Jahrzehnten als problematisch. Bereits 1985 ist es dort zu schweren Krawallen gekommen. Viele Kulturen, in ihren Heimatländern häufig verfeindet, treffen dort aufeinander. Bereits 1985 hatte es einen Aufsehen erregenden Aufstand gegeben, ein Polizist wurde erschossen. In den vergangenen Jahrzehnten war Tottenham als eines der Zentren der Londoner Bandenkriminalität bekannt.
countries, people in China are fascenatid and confused by the sudden riots on the street of London. My comments on the breakout of the violence have been translated into English by Global Voice (although they