Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit des Euro-Rettungsschirms EFSF ab. S&P senkte das Rating von der Bestnote AAA auf AA+, wie der Fonds am Montagabend in Luxemburg mitteilte. Dieser Schritt war nach der Abstufung unter anderem Frankreichs erwartet worden.
EFSF-Chef Klaus Regling unterstrich die Handlungsfähigkeit des Fonds. Dieser verfüge über ausreichende Mittel, um den Verpflichtungen nachzukommen. Die Bundesregierung hatte bereits vor der Abstufung betont, die Finanzierung des Fonds sei sicher. Es müsse sich nichts am Volumen des Hilfsfonds ändern.
Nachdem Frankreich am Freitag seine Topnote bei S&P verloren hatte, haben nur noch vier Euro-Staaten – neben Deutschland die Niederlande, Finnland und Luxemburg – die Bestnote. Daher war erwartet worden, dass der EFSF sein AAA-Top-Rating verliert. Dies könnte die Handlungsfähigkeit bei der Geldbeschaffung einschränken.
S&P zeichnete auch für das angeschlagene Griechenland ein düsteres Bild. Das Land stehe kurz vor dem Bankrott, sagte der Leiter des Länderbereichs Europa, Moritz Kraemer, Bloomberg TV.
Gläubiger-Beteiligung in der Sackgasse
Griechenland steuert weiter auf einen Staatsbankrott zu. Die Gespräche über die Gläubiger-Beteiligung stecken in einer Sackgasse und gefährden die Rettung des Landes. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble drängte die Finanzbranche zu Kompromissen und forderte am Montag, die Banken dürften ihre Forderungen zum geplanten Anleiheumtausch nicht überziehen. Die Regierung in Athen muss innerhalb von wenigen Tagen eine Einigung vorweisen, um nicht Ende März vor der Pleite zu stehen, wenn 14,5 Milliarden Euro an Anleihen fällig werden.
Die guten Stufen: Aaa bis A3 (sieben Stufen)
Die mittleren Stufen: Baa1 bis B3 (neun Stufen)
Die schlechten Stufen: Caa1 bis C (fünf Stufen)
Die guten Stufen: AAA bis A- (sieben Stufen)
Die mittleren Stufen: BBB+ bis B- (neun Stufen)
Die schlechten Stufen: CCC+ bis C (fünf Stufen)
Zahlungsausfall: Stufe D
Die guten Stufen: AAA bis A- (sieben Stufen)
Die mittleren Stufen: BBB+ bis B- (neun Stufen)
Die schlechten Stufe: CCC
Zahlungsausfall: Stufe D
Ministerpräsident Lukas Papademos versuchte offensichtlich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und gab sich optimistisch. Er sei zuversichtlich, dass die Gespräche über die Gläubiger-Beteiligung binnen drei Wochen abgeschlossen werden könnten, sagte er in Athen. Trotz des baldigen Eintreffens der Troika von Vertretern der Europäischen Union (EU), der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) will sich Griechenland offenbar vorab mit dem IWF kurzschließen. Regierungskreisen zufolge reisten am Montag der Chef der Schuldenagentur und ein hochrangiger Berater nach Washington.
Die griechischen Probleme rückten wenige Tage nach der Herabstufung von neun Euro-Staaten durch Standard & Poor's wieder in den Mittelpunkt der Schuldenkrise. Die Differenzen zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern spiegelten sich auch in unterschiedlichen Aussagen wider.
Aktueller Zankapfel sind die Zinsen
Während Papademos eine Einigung innerhalb von drei Wochen für ausreichend hält, muss nach Einschätzung des Internationalen Bankenverbandes (IIF), der als Vertreter der privaten Gläubiger agiert, dringend eine Grundsatzeinigung auf den Tisch. Aktueller Zankapfel sind die Zinsen, die Griechenland für neue Bonds zahlen soll. Bankenkreisen zufolge stehen derzeit weniger als vier Prozent im Raum – die meisten Gläubiger halten dies für deutlich zu wenig. ItalienAuslaufende Anleihen: 342 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 39 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 381Milliarden Euro SpanienAuslaufende Anleihen: 172 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 58 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 230 Milliarden Euro IrlandAuslaufende Anleihen: 9 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 14 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 22 Milliarden Euro PortugalAuslaufende Anleihen: 31 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 8 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 38 Milliarden Euro GriechenlandAuslaufende Anleihen: 21* Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 15 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 36 Milliarden Euro Peripherieländer der Euro-ZoneAuslaufende Anleihen: 574 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 133 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 707 Milliarden Euro DeutschlandAuslaufende Anleihen: 247 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 29 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 276 Milliarden Euro FrankreichAuslaufende Anleihen: 332 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 94 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 426 Milliarden Euro NiederlandeAuslaufende Anleihen: 82 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 17 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 100 Milliarden Euro BelgienAuslaufende Anleihen: 74 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 13 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 86 Milliarden Euro FinnlandAuslaufende Anleihen: 18 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: -1 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 17 Milliarden Euro Kernländer der Euro-Zone insgesamtAuslaufende Anleihen: 752 Milliarden EuroNeues Haushaltsdefizit 2012: 153 Milliarden EuroGesamter Finanzierungsbedarf: 905 Milliarden Euro *Unterstellt wird eine Partizipationsrate von 90 Prozent beim geplanten Gläubigerverzicht Quelle: Société Générale „Das ist klar, dass die Gläubiger höhere Zinsen gern hätten“, sagte Schäuble. Da es aber auch um Garantien anderer europäischer Staaten gehe, dürfe das Ziel einer Schuldentragfähigkeit Griechenlands ab 2020 nicht durch zu hohe Zinsen bei den umzutauschenden Anleihen gefährdet werden.
Die Bundesregierung erklärte, die Eckdaten für die Gespräche Griechenlands mit den Banken hätten sich nicht geändert. Nachdem sie am Freitag ausgesetzt wurden, sollen sie nun am Mittwoch fortgesetzt werden. Bis 2020 soll der Schuldenstand Griechenlands durch den Schuldenerlass und durch Strukturreformen auf 120 Prozent der Wirtschaftskraft von derzeit 160 Prozent gesenkt werden.
Die Investoren sollen dem Mittelmeerstaat über einen Anleihetausch 50 Prozent der Schulden erlassen. Die Beteiligung der privaten Anleger ist eine Bedingung für das ursprünglich auf 130 Milliarden Euro veranschlagte zweite Rettungspaket von EU und IWF, um Griechenland vor der Pleite zu bewahren.
Griechische Schuldenprobleme als Bedrohung
Papademos sagte, es gebe eine kleine Pause bei den Gesprächen zwischen Athener Regierung und Bankenverband. „Aber ich vertraue darauf, dass sie fortgesetzt werden und wir zu einem beiderseitig akzeptablen Zeitpunkt eine Einigung erzielen werden“, sagte der Ministerpräsident dem Fernsehsender CNBC. In zwei bis drei Wochen sei damit zu rechnen. Der britische Finanzminister George Osborne sagte, die Ungewissheit über eine Lösung der griechischen Schuldenprobleme bedrohe die Stabilität Europas mehr als die jüngste Herabstufung von neun Euro-Ländern durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's. Sein niederländischer Kollege Jan Kees De Jager betonte, eine tragbare Schuldenlösung für Griechenland sei die Bedingung für weitere Unterstützung.
Außenminister Guido Westerwelle forderte deutliche Veränderungen in Griechenland. Strukturreformen müssten durchgesetzt werden, so dass Europa in Zukunft nicht noch einmal vor einer ähnlichen Situation stehe, sagte Westerwelle laut einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Sender Greek Skai.
Ich sehe den Schweizer Franken nicht mehr so positiv. Seit die Schweiz dem IWF beeeitretgn ist, hat auch diese We4hrung die Golddeckung verloren. Dadurch ist der SFR auch nur noch Fiat-Geld. Edelmetalle sind nur ein sicherere Hafen, weil sie nicht so beliebig vermehrt werden kf6nnen wie das Papiergeld. Wer das mit der Geldvermehrung nicht nachvollziehen kann, den frage ich woher plf6tzlich die vielen Milliarden € ffcr die Pleitebanken und PIGS-Staaten kommen. Diese werden uns nicht von den reichen d6lle4ndern geschenkt, sondern sie werden einfach erzeugt. Um es sinngeme4df mit Andreas Clauss zu sagen: Wir in Europa machen uns Sorgen um unser Geld, in anderen Teilen der Welt sind die Menschen schon weiter und machen sich Sorgen um ihr fcberleben. Als ehemaliger Finanz Dienstleister weis er wohl wovon er spricht.