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Markenstreit: Apples absurder Angriff auf das Bonner Apfelkind
Als Christin Römer dieses Jahr im April ihren Traum erfüllte und ein kleines Familiencafé mit dem Namen “Apfelkind“ in der Bonner Südstadt eröffnete, hätte sie nie gedacht, dass sie damit bald in einem Rechtsstreit mit dem größten Unternehmen der Welt stecken könnte.
Tatsächlich landete im September bei ihr ein Anwaltsschreiben, dessen Verfasser sich als Vertreter „der Firma Apple Inc., 1 Infinite Loop, Cupertino, Kalifornien, USA“ auswies. Im Brief, der "Welt Online" vorliegt, wird Christin Römer zunächst einordnend erklärt, mit wem sie es von nun an zu tun hat:
„Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, ist unsere Mandantin ein erfolgreicher Hard- und Softwarehersteller“, heißt es, und dank der riesigen Erfolge mit iPod, iPhone und iPad habe diese Mandantin einen „weltweiten Umsatz von über 62 Mrd US-Dollar“. Zudem sei das Apfel-Logo seit 2011 die „wertvollste Marke der Welt“.
Was hatte die 33-jährige Bonnerin nun getan, dass sich dieser gigantische Apple-Konzern, der sonst durch milliardenschwere Patentstreitigkeiten mit den Konkurrenten der Kategorie Samsung, Microsoft und Google auffällt, nun gegen sie und ihr 100-Quadratmeter-Café, das sie liebevoll auch „Klein-Bullerbü“ nennt, wendet?
Kern der Causa „Apple Inc ./. Christin Römer“ ist der Apfel. Die Café-Besitzerin hatte für ihren Laden ein Logo entworfen: Einen roten Apfel mit der Silhouette eines Mädchens. Darunter steht das Wort „Apfelkind“ geschrieben. Android von Google46,8 Millionen Stück43,4 Prozent Marktanteil Symbian von Nokia23,9 Millionen Stück22,1 Prozent Marktanteil iOS von Apple19,6 Millionen Stück18,2 Prozent Marktanteil BlackBerryn OS von Research In Motion12,7 Millionen Stück11,7 Prozent Marktanteil Bada von Samsung2,06 Millionen Stück1,9 Prozent Marktanteil Windows Phone 7 und Windows Mobile von Microsoft1,72 Millionen Stück1,6 Prozent Marktanteil Andere (mit webOS von HP) 1,05 Millionen Stückein Prozent Marktanteil webOS ist nicht gesondert aufgeführt, sondern ist eines der Systeme im Bereich „Andere". Quelle: Gartner, dapd
„Mir gefiel der Entwurf so gut, dass ich es patentieren wollte“, sagte Römer zu "Welt Online". Sie ließ es also beim Patent- und Markenamt in München als Wort-Bild-Marke eintragen. „So ist Apple wahrscheinlich dann auf mich gekommen.“ Rechtzeitig bevor das Patent rechtskräftig wurde, kam der Widerspruch von Apple.
Die Begründung im Schreiben: „Nach unserer Einschätzung besteht eindeutig eine Verwechslungsgefahr zwischen dem überragend bekannten Apfel-Logo unserer Mandantin und der Wort/Bildmarke Ihrer Mandantin.“ Besonders stören Apple an Römers Logo die Farbgebung, das Blatt am Stiel und die Form des Apfels. Zudem würde die „hochgradige“ Ähnlichkeit die Wertschätzung des Apple-Logos schaden, so die Einschätzung im Schreiben. Darum fordere man „Apfelkind“ auf, das Patent zurückzunehmen.
Dabei hatte Christin Römer weder bei Namensgebung noch beim Logo-Design das Computerunternehmen im Sinn. Als sie ihrem Café den Namen „Apfelkind“ gab, hatte sie sich von ihren Vermietern inspirieren lassen, die eine Plantage mit 4000 Apfelbäumen betreiben.
Der Apfel sollte dem Café etwas Natürliches, Frisches und Gesundes verpassen. Das „Kind“ kam dazu, weil in Römers Café-Philosophie auch Familienfreundlichkeit und Verspieltheit steckt. Mittags gibt es im „Apfelkind“ Suppe, zur Kaffeezeit Waffeln und Apfelkuchen. Alles selbst gemacht.
Das „Apfelkind“-Logo prangt im Laden nun auf allen Tassen, Tellern und Taschen. „Wir haben hinten auch noch das Apfelzimmer, das ist ein Spielzimmer für die Kinder“, sagte Römer und fragt sich, ob sie das nun auch umbenennen müsste. Auf Nachfrage von „Welt Online“ wollte Apple-Sprecher Georg Albrecht keinen Kommentar zum Fall abgeben.
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Im Schreiben bietet Apple Apfelkind jedoch auch einen Vorschlag, den Konflikt zu lösen. Römer solle bei „Apfelkind“ auf die Markenklassen 16, 35, 18 und 28 verzichten (zum Registereintrag von "Apfelkind"). Darunter fallen Zeichnungen, Aufkleber, Spielzeug, Taschen und Geldbörsen, Schaufensterdekoration und Werbetexte.
Die Markenklassen für Gebäck, Getränke, Süßspeisen und Restaurant will ihr Apple lassen. Das hieße, Römer könnte weiterhin solche Produkte mit dem Namen „Apfelkind“ versehen.
Bis Ende September hatte der Computerkonzern dem Café nun Zeit gegeben, das Patent zurückzunehmen. Diese Frist hat Römer verstreichen lassen und ihrerseits Widerspruch eingelegt. Denn das Apfelkind will sich nicht vom Apfel-Riesen einschüchtern lassen.
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Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (25 Okt. 2011)
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