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Schwacher Dollar: Chinesen fürchten den Finanzcrash in den USA
China ist als größter Kreditgeber der USA zutiefst besorgt über die amerikanische Schuldenkrise. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt finanziert durch Anleihenkäufe einen großen Teil der amerikanischen Staatsverschuldung. Kein anderes Land der Welt besitzt mehr US-Schatzpapiere. Ende April belief sich die Summe auf 1,15 Billionen Dollar. Daraus ergibt sich eine gegenseitige Abhängigkeit. Die USA sind auf China als den mit Abstand größten Gläubiger angewiesen.
Peking ist schwer beunruhigt über die mögliche neue Schuldenaufnahme in den USA. Es dürfte den Wert des US-Dollar weiter drücken und dadurch Rohstoffe für China teurer machen. Sorgen macht zudem die schwache Entwicklung der US-Wirtschaft – immerhin noch die größte der Welt und wichtiger Absatzmarkt für den Exportweltmeister China. „Die Aussichten für die US-Wirtschaft sind beunruhigend“, sagte Yu Bin, Forscher einer Denkfabrik der Regierung, in Peking. China Besitz in Milliarden Dollar: 1144 Japan Besitz in Milliarden Dollar: 908 Großbritannien* Besitz in Milliarden Dollar: 325 Ölexporteure** Besitz in Milliarden Dollar: 222 Brasilien Besitz in Milliarden Dollar: 193 Taiwan Besitz in Milliarden Dollar: 156 Karibische Finanzzentren*** Besitz in Milliarden Dollar: 155 Russland Besitz in Milliarden Dollar: 128 Hongkong Besitz in Milliarden Dollar: 122 Schweiz Besitz in Milliarden Dollar: 112 Kanada Besitz in Milliarden Dollar: 93 Luxemburg Besitz in Milliarden Dollar: 81 Deutschland Besitz in Milliarden Dollar: 60 * incl. Kanalinseln und Isle of Man**Ecuador, Venezuela, Indonesien, Bahrain, Iran, Irak, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Gabun, Libyen und Nigeria*** Bahamas, Bermuda, Kaiman-Inseln, Niederländische Antillen, Panama und Brit. JungferninselnQuelle: US Treasury, Stand: März 2011 Mit dem laufenden Schuldendrama in Washington müsse China als größter Kreditgeber „ernsthaft die drohenden Risiken überdenken“. Mittelfristig könne China die Gefahren nur mindern, indem es seine vornehmlich in US-Dollar gehaltenen Devisenreserven umschichte. Dabei kann China nicht schnell vorgehen, da dies den Wert der amerikanischen Währung zum eigenen Nachteil schwächen würde. Die chinesische Regierung ist daher zumindest kurzfristig gezwungen, die Entwicklungen in den USA mitzutragen.
Langfristig müsse sich Peking allerdings die möglichen Risiken seiner großen Beteiligungen an den US-Schulden ernsthaft prüfen, warnte selbst ein Wirtschaftsberater der US-Regierung. Denn den USA gehe es schlechter als erwartet. China befürchtet nun vor allem, dass eine Lockerung der Geldpolitik den Dollar weiter schwächen würde. Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, hat bereits angekündigt, dass er die Wirtschaft erneut stützen will, falls es die Umstände erfordern. Zwar stellte Bernanke kein konkretes Hilfsprogramm in Aussicht. Allerdings müsse die Fed in Bezug „auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik alle Optionen auf dem Tisch lassen“, sagte er vor einem Kongress-Ausschuss. Das entspricht in etwa seinen Worten von der letzten Zinssitzung im Juni. Schon damals zeigte sich Bernanke bereit, bei Bedarf nachzusteuern und „Umfang und Zusammensetzung“ des von der Fed gehaltenen Wertpapier-Portfolios anzupassen. Der Unterschied liegt daher im Detail – und in der angespannten Lage auf den Finanzmärkten.
Dort sind die Akteure wegen der Schuldenkrise in Europa und den USA äußerst nervös. Folglich reicht schon die kleinste Andeutung, um die Kurse nach oben oder unten zu befördern. Die Fed hatte erst vor wenigen Wochen aufgehört, im großen Umfang Staatsanleihen aufzukaufen und damit zusätzliches Kapital in die Märkte zu pumpen. Diese unkonventionelle Maßnahme hatte während der Finanzkrise geholfen, die Konjunktur vor dem totalen Absturz zu bewahren. Nun zeigte sich Bernanke mit deutlicheren Worten mehr denn je dazu bereit, gegebenenfalls eine dritte Runde dieses geldpolitischen Stützungsprogramms zu starten. Sowohl die Wall Street als auch der Aktienmarkt in Frankfurt reagierten unmittelbar mit steigenden Kursen.
Doch den Fed-Chef beunruhigt nicht nur der schwache Aufschwung im Lande. Er warnte eindringlich vor den Folgen eines Zahlungsausfalls, der den USA ab Anfang August droht. Dies würde „gewaltige Probleme für das Finanzsystem“ zur Folge haben, sagte Bernanke. Dass die Verantwortlichen in Washington tatsächlich einen Staatsbankrott in Kauf nehmen würden, nur um der gegnerischen Seite nicht entgegenzukommen, schien lange Zeit nur ein Drohmittel zu sein.
Nun bleiben den Demokraten aber nur noch Tage für die Präsentation eines Haushaltsplans, dem die Republikaner zustimmen könnten. Andernfalls wollen diese die zulässige Verschuldungs-Grenze nicht anheben. Doch je näher der Stichtag rückt, ab dem die USA ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, desto festgefahrener wirkt die Situation.
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Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (14 Juli 2011)
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