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Spaniens Gemüsebauern: „An unseren Gurken ist nichts schlecht"
Ana María schwört auf ihre Pepinos. Die Gemüsehändlerin aus dem kleinen andalusischen Dorf Mojácar hält sich zwei knackige Gurken vor die Nase und atmet tief ein. „An unseren Gurken ist nichts schlecht“, sagt die 53-jährige Händlerin, die seit mehr als 40 Jahren Gemüse aus der Region Almería verkauft.
Erst gestern habe sie sich eine wunderbare Gazpacho aus Gurken und Tomaten gemacht! Dass es in Deutschland nun Tote wegen spanischer Gurken gegeben habe, sei ihr völlig unbegreiflich.
Schrecklich sei das, und sie habe großes Mitgefühl. „Vielleicht ist das ein Ergebnis der industriellen Landwirtschaft mit seiner Überproduktion?“
Noch vor 30 Jahren sei die Landwirtschaft normal betrieben worden und man habe nicht das ganze Jahr über Tomaten und Gurken angebaut. Da gab es nur eine Ernte im Jahr. Jetzt aber gebe es Rekordernten, die sich nur mit Pestiziden und Düngemitteln erzielen ließen. Dabei könnten ja keine gesunden Produkte entstehen. Ana María empfiehlt, die Gurken zu schälen und auch die Tomaten stets von ihrer „Corona“, dem grünen Stängelansatz, zu trennen.
2,7 Millionen Tonnen Gemüse und Obst auf 50.000 Hektar
Die andalusische Küstenlandschaft bei Almería gleicht einem riesigen Gewächshaus. Auf mehr als 15 Kilometern erstrecken sich die Plastikplanen der Plantagen für Tomaten, Auberginen, Paprika und Gurken bis zum Meer. Hier werden 2,7 Millionen Tonnen Gemüse und Obst auf 50.000 Hektar angepflanzt.
Das Klima ist das ganze Jahr über mild, die Sierra Nevada schützt das Land vor den kalten Nordwinden und liefert zudem Wasser für die Plantagen. Die Autobahn A7 führt mitten durch das Gewächshausmeer. Von hier donnern täglich 1000 Lastwagen mit dem Gemüse aus Almería nach Nordeuropa. Zwischen den Plantagen stehen die Hallen von Großhändlern, die Plastikfolien und das Baumaterial für die Gewächshäuser verkaufen.
Wer zum Gurkenbauer Hortofrutícola bei Almería will, muss sich durch viele kleine Wege die Berge hinaufquälen. Bei dem Produzenten, der vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt für die verseuchte Gurkenladung aus Almería verantwortlich gemacht wurde, herrscht helle Aufregung. Die Provinzregierung hat eine Gruppe von Biologen und Kontrolleuren in die Gewächshäuser geschickt, um die verhängnisvolle Kette der Umstände aufzuklären.
„Wir können keine genaue Auskunft geben, solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind“, heißt es vom Gemüseproduzenten. Firma und Provinzregierung sind sich aber einig, dass die Verseuchung mit dem hochinfektiösen Bakterium nicht aus der Heimat stammen muss, sondern auch bei Transport oder Lagerung erfolgt sein könnte.
EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Natürliches Reservoir der Bakterien ist der Darm von Wiederkäuern, speziell von Rindern.
Die Keime können durch rohes Fleisch und rohe Milch, aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Eine EHEC-Infektion führt zu Durchfällen, die auch blutig sein können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen. Als Folge droht das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zu einer schweren Nierenschädigung und sogar zum Tode führen kann.

Das Robert Koch-Institut hat seit Einführung der Meldepflicht 2001 in Deutschland jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen registriert.
„Die Verseuchung konnte nicht in den Produkten am Herkunftsort nachgewiesen werden, sondern entstand bei der Nachbehandlung“, erklärt Andrés Góngora vom spanischen Bauernverband.
Bislang sind in Spanien keinerlei EHEC-Fälle bekannt geworden. Die beiden andalusischen Firmen Hortofrutìcola und Pepino Bio Frunet aus Málaga hätten vor dem Export der Gurken Tests auf die E.coli-Bakterien durchgeführt, die negativ verlaufen seien, heißt es bei der andalusischen Provinzregierung.
Mit Fäkalien verschmutzte Abwässer im Bewässerungssystem
Auch die beiden Bauern Luisa María und Ginés L. aus Mojácar glauben nicht, dass die spanischen Gurken die Ursache der schweren Darminfektionen sind. „Wir essen in Spanien auch jeden Tag Gurken und niemand ist bislang krank geworden“, sagt der 70-jährige Ginés. „Aber die langen Gurken, die wir in den Norden exportieren, schmecken nicht so gut wie unsere kleinen stachligen. Dafür halten sich die langen besser.“
In unmittelbarer Nachbarschaft zum verdächtigten Gurkenbauer Hortofrutícola betreibt Xavier Luiz die Agrarkooperative Parafruts, wo derzeit vor allem Tomaten geerntet werden. „Es kam schon vor, dass mit Fäkalien verschmutzte Abwässer in das Bewässerungssystem gelangt sind. Das darf natürlich auf keinen Fall passieren.“
Bei ihm werde nur Trinkwasser aus den öffentlichen Wasserleitungen für die Pflanzen verwendet. Jedoch habe es in den letzten Wochen starke Regenfälle gegeben, die Schmutz und Schlamm aus den Bergen angespült hätten. Luiz hofft, dass die Meldungen der Krankheitsfälle in Deutschland keine dramatischen Auswirkungen auf die Region haben, die fast ausschließlich vom Anbau von Gemüse lebt. „Wir sind uns über den Imageschaden solcher Meldungen bewusst. Das wäre schrecklich, wenn sich der Verdacht bestätigt. Wir kontrollieren hier sehr streng alle Produkte.“
Die Geschäfte gehen ohnehin schlecht, denn der europäische Markt ist übersättigt. Gemüseproduzenten aus Almería klagen, dass die Preise für das Kilogramm Gurken ohnehin viel zu niedrig sind, um alle Kosten zu decken. An manchen Tagen müssen 500.000 Kilogramm Gurken weggeworfen werden. Bei Tomaten ist die Lage ähnlich, denn hier wird sogar bis zu fünf Mal im Jahr geerntet.
Exzessive Verwendung von Pestiziden sorgt für Rekordernten
Andalusien und die Provinz Almería gehört in Spanien zu den am härtesten von der Wirtschaftskrise getroffenen Gebieten. Ein Rückgang an Bestellungen aus Deutschland würde gerade Almería mitten ins Herz treffen. Hier herrscht 21 Prozent Arbeitslosigkeit.
Nur der Tourismus und die Gewächshäuser sind die Branchen, die den Menschen noch Arbeit geben. Dabei werden die miserablen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft heftig von Menschenrechtlern angeprangert. Sklavenähnliche Zustände herrschten in den Gewächshäusern, wo Schwarzarbeiter für Billiglöhne von vier Euro die Stunde schuften. Zudem sei die Belastung durch Pestizide und Düngemittel für die Pflücker extrem hoch. Umweltschützer führen die vermehrten und sehr spezifischen Tumorfälle in der Region Almería auf die exzessive Verwendung von Pestiziden zurück.
Insgesamt 96 Prozent der in der Landwirtschaft Beschäftigten in Almería sind Immigranten, vorwiegend aus Marokko. Der Marokkaner Ahmed M. aus Campohermoso ist froh, dass er in Andalusien ist. Er verdient 20 bis 30 Euro am Tag. Für ihn sei die Ernte von Gurken im Übrigen die leichteste Arbeit in den tropisch-heißen Gewächshäusern. „Die Gurken sind immer sauber, lassen sich gut pflücken und es wird weniger gesprüht als bei den Tomaten.“
Wofür steht die Abkürzung EHEC?
EHEC steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterien. Das ist eine besondere Form von Escherichia coli-Bakterien, von denen es viele harmlose Vertretet gibt, aber eben auch solche, die Krankheiten verursachen können. EHEC kommen normalerweise im Verdauungstrakt von Wiederkäuern wie Rindern vor. Die Tiere erkranken selbst nicht, scheiden die Bakterien aber mit dem Kot aus. Menschen können sich über direkten Kontakt oder indirekt über verunreinigte Lebensmittel anstecken.
Handelt es sich bei dem Verursacher der aktuellen EHEC-Fälle um einen neuen Erreger?
Nein. Das Münsteraner Hygiene-Institut hat den inzwischen Erreger identifiziert. Es handelt sich um HUSEC41, einem von 42 bekannten EHEC-Typen, die seit 1996 in Deutschland auftreten. HUSEC41 trat allerdings bislang kaum in Erscheinung. Jedenfalls gibt es bislang keinen dokumentierten Ausbruch dieses EHEC-Typs.
Ist der jetzt grassierende Erreger HUSEC41 gefährlicher als andere EHEC-Bakterien?
Das scheint so zu sein. Seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 registriert das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen. Doch die aktuellen Krankheitsverläufe sind offenbar aggressiver. Insbesondere ist HUSEC41 gegen die meisten Antibiotika resistent.
Ist der Einsatz von Antibiotika gegen EHEC überhaupt sinnvoll?
Der Einsatz von Antibiotika bei EHEC-Infektionen ist grundsätzlich problematisch. Es kann nämlich passieren, durch das Abtöten der Erreger verstärkt EHEC-Giftstoffe freigesetzt werden. So kann sich durch die Behandlung die Lage des Patienten sogar verschlimmern.
Gibt es einen Zusammenhang zu den sogenannten Krankenhauskeimen, an denen hierzulande jährlich bis zu 30.000 Menschen sterben?
Nein. Das sind andere, sehr viel aggressivere Bakterien. Was sie mit den EHEC-Erregern gemein haben ist lediglich ihre große Resistenz gegen Antibiotika.
Warum kann eine EHEC-Infektion tödlich verlaufen?
Die schwerste Komplikation bei einer EHEC-Infektion ist das hämolytisch-urämische Syndroms (HUS), welches zu akutem Nierenversagen führen kann. Bei dem jüngsten Ausbruch sind bereits mehr als 200 HUS-Fälle aufgetreten – mehr als sonst in einem ganzen Jahr.
Woran kann ich erkennen, dass ich an EHEC erkrankt bin?
Eine EHEC-Infektion kann sich zeigen als unblutiger, meist wässriger Durchfall. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform ein Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Die Infektion kann aber auch ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Treten auch nur einzelner dieser Symptome auf, ist auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren. Auch alle Apotheken beraten.
Warum sind besonders Frauen von EHEC-Infektionen betroffen?
Die als Quelle für die EHEC-Infektionen kontaminiertes Gemüse identifiziert wurde, kann man annehmen, dass Frauen deshalb häufiger betroffen sind, weil sie sich bei der Reinigung und Zubereitung des Gemüse infizieren konnten. Und die machen Frauen immer noch häufiger als Männer.
Woher stammen die Keime?
Das EHEC-Bakterium befindet sich oftmals im Kot von Nutztieren. Die Infektion kann beim direkten Kontakt mit Tieren aber auch beim Verzehr kontaminierter Lebensmittel - zum Beispiel Rindfleisch oder Rohmilch - übertragen werden. Die aktuellen EHEC-Fälle sollen von Gemüse herrühren, das aus Spanien importiert worden ist.
Wie kann man sich vor EHEC-Bakterien schützen?
Aktuell wird vor dem Verzehr von Blattsalaten, Salatgurken und rohen Tomaten gewarnt. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, bei der Verarbeitung von Gemüse auf die Hygiene zu achten. Bretter, Messer und natürlich auch die eigenen Hände sollten gründlich gereinigt werden. Wer in diesen Tagen auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte Gemüse abgekocht essen. EHEC-Bakterien lassen sich durch Erhitzen abtöten.
Ist EHEC von Mensch zu Mensch übertragbar?
Nicht so leicht, wie etwa Grippeviren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden können. EHEC-Bakterien werden nur durch sogenannte Schmierinfektion übertragen. Konkret heißt das: Bakterien können beim Toilettenbesuch auf Hände übertragen werden. Werden diese nicht hinreichend gewaschen, können die Bakterien bei Kontakt mit Lebensmitteln schließlich beim Essen von anderen Menschen aufgenommen werden. Was also vor EHEC schützt ist gute Hygiene.
In der Berichterstattung ist auch von HUS die Rede. Was ist das?
HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom, einen besonders schweren Verlauf der EHEC-Erkrankungen. Dabei kann es zu Nierenversagen und Blutarmut kommen. Das kann lebensbedrohlich sein.
Was muss ich tun, wenn ich betroffen bin?
Zunächst sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Außerdem sollen EHEC-Erkrankte viel trinken, um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Hygiene ist ein Muss, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Mit dem Bakterium infizierte Patienten sollten auf keinen Fall Antibiotika nehmen. Diese könnten die Situation noch verschlimmern, erklärte ein Arzt des Berliner Krankenhauses Charité. Wenn die Bakterien durch das Antibiotikum in großem Umfang zerfallen, werden vermehrt Gifte aus den Bakterien freigesetzt.
Darf ich im Moment noch tiefgefrorenes Gemüse essen?
Ja. Das tiefgefrorene Gemüse, das sich im Tiefkühlfach oder im Supermarkt befindet wurde vor längerer Zeit geerntet und hat mit den aktuellen EHEC-Fällen nichts zu tun. Außerdem gelten bei der Produktion von Tiefkühlprodukten besondere Hygienestandards. Die namhaften Hersteller dieser Produkte können es sich gar nicht leisten, infizierte Lebensmittel in den Handel zu bringen.
Kann es sein, dass jemand das Gemüse absichtlich mit den EHEC-Erregern infiziert hat?
Im aktuellen Fall ist dies sehr unwahrscheinlich, auch wenn solche Verschwörungstheorien öffentlich geäußert worden sind. Doch theoretisch ist es natürlich denkbar, dass jemand auf diese Weise einen biologischen Anschlag ausübt. Zumindest ein Fall in den USA ist bekannt, wo ein Täter absichtlich ein Salatbuffet in einem Restaurant mit Darmbakterien verunreinigt hat und es deshalb zu entsprechenden Erkrankungen kam. Für einen terroristischen Anschlag eignen sich allerdings EHEC- und andere Darmbakterien kaum, dafür sind die Folgen eines solchen Anschlags doch vergleichsweise überschaubar.
Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (29 Mai 2011) W
Просмотров: 511 | Комментарии: 1 | Рейтинг: 0.0/0
Всего комментариев: 1
1 Ilyass  
0
Die Klettertrompete steht auch im Garten, also im Vorgarten (sind sind ein Mehrfamilienhaus). Sie macht aber Ihrem Namen alle Ehre und ist bis zum Hochparterre geklettert. Da beglfcckt sie jetzt allje4hrlich den Nachbarn (der sie unten auch gaenlpfzt hat) und uns mit vielen Blfcten. Muss aber zugeben, die Blfctenpracht macht auch viel Mfcll.

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