Mi., 18 Juni 2025, 03:38
Online News
Главная Регистрация Вход
Приветствую Вас Gast | RSS
Главная » Статьи » Мои статьи

Staatsanleihen: Deutschlands Spottzins verschreckt die Investoren
Die europäische Schuldenkrise frisst sich in das Herz der Währungsunion vor. Nachdem die Anleihen anderer Euro-Länder in den Wochen davor auf immer weniger Gegenliebe bei den Investoren gestoßen sind, traf es am Mittwoch auch Deutschland – bislang der Stabilitätsanker der Euro-Zone.
Bei der Auktion zehnjähriger Bundesanleihen fand die deutsche Finanzagentur nicht genügend Käufer für das Volumen von sechs Milliarden Euro. Gebote lagen lediglich für 3,889 Milliarden Euro vor, auf den restlichen 2,1 Milliarden Euro blieb der Bund sitzen. „Das ist nun eine Existenzkrise für den Euro, nicht weniger“, meinte Sony Kappoor von der Brüsseler Denkfabrik Re-Define.

„Die Krise kommt beim letzten Mann an, der noch steht“, sagte Sebastien Galy, Analyst der französischen Société Générale. Die Verunsicherung über die künftige Politik in der Euro-Zone sei so groß, dass niemand mehr der Bundesrepublik Geld für den Spottzins von unter zwei Prozent für zehn Jahre zur Verfügung stellen will. „Es ist die Frage, ob Deutschland noch als der sichere Anker gilt.“ Insbesondere die so wichtigen, weil finanzstarken Investoren aus Asien würden ihre Engagements in den Kernländern der Euro-Zone überdenken. Für Deutschland könnte das zu einem ernsthaften Problem werden.
98 Prozent der Bundesschulden werden über die Finanzmärkte finanziert – also bei institutionellen Anlegern wie Lebensversicherern, Pensionskassen und Banken. Mehr als die Hälfte der deutschen Staatsschuld liegen bei Ausländern, was die Sache zusätzlich verkompliziert, denn ausländische Investoren lassen sich in der Regel nicht so einfach für eine patriotische Sache einspannen – und sei es die Rettung der Euro-Zone.
Nur zehn Milliarden Euro halten private Kleinanleger. Das entspricht einem Prozent der Schulden des Bundes. In den 80er-Jahren waren es noch 40 Prozent. Bei den großen Schuldenvolumina, die finanziert werden müssen, ist es einfacher, an den Märkten Milliarden einzusammeln, als sie bei Privaten einzuwerben.
Anleger misstrauen deutschen Risiken
Angesichts der miesen Lage in der Euro-Zone schauen die Marktteilnehmer mittlerweile aber auch beim Bund kritischer hin. Für kurzfristige Wertpapiere findet er jederzeit Investoren. Langfristig aber misstrauen die Anleger den Risiken, die die Bundesregierung mittlerweile eingegangen ist – zumindest zum historisch niedrigen Zinssatz. "Bekommt Deutschland nun zu spüren, dass es auch nur ein Erste-Klasse-Passagier auf der Titanic ist?”, fragt Andrew Roberts von der RBS.
Einerseits hat Deutschland, wie die meisten Euro-Länder, einen hohen Berg an eigenen Staatsschulden aufgehäuft. Die Schuldenquote liegt bei mehr als 80 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung. Die Verträge von Maastricht erlauben dagegen nur 60 Prozent.
Euro-Bonds sind Anleihen, die gemeinsam von den Staaten der Euro-Zone ausgegeben werden. Es gibt sie bislang nicht. Deutschland lehnt sie ab. Für die Rückzahlung dieser Papiere würden alle Länder gemeinsam haften.
Der Vorteil ist, dass auf diesem Wege auch Länder wie Griechenland an frisches Geld kommen könnten, ohne wegen ihrer schlechten Bonität höhere Zinsen zahlen zu müssen.

Der Nachteil: Zahlungskräftige Länder wie Deutschland und Frankreich müssten höhere Zinsen zahlen als bisher – die Steuerzahler würde das Milliarden kosten. Allein in Deutschland wären es bis zu 25 Milliarden Euro jährlich, hat das Ifo-Institut ausgerechnet. Längerfristig könnte die Vergemeinschaftung der Schulden auch dazu führen, dass Länder unter dem Sicherheitssiegel der Eurozone mehr Schulden aufnehmen, als sie tragen können. fwi
Was aus Sicht vieler Investoren aber deutlich kritischer sein dürfte: Der Bund hat mit den europäischen Rettungsschirmen und dem ersten Rettungspaket für Griechenland neue Risiken in Milliardenhöhe übernommen. Nun, da die Euro-Krise immer schlimmer wird, ohne dass kurzfristig Aussicht auf Rettung besteht, wird auch das Risiko größer, dass Deutschland für seine Zusagen finanziell einstehen muss. Und die Diskussion um Euro-Bonds belastet zusätzlich.
Für die Bundesrepublik könnte die Refinanzierung künftig damit deutlich teurer werden. Insgesamt muss sie im nächsten Jahr 273 Milliarden Euro an Altanleihen ablösen. Darauf werden fast 36 Milliarden Euro an Zinszahlungen fällig. Und die Neuverschuldung von 26 Milliarden Euro addiert sich auf 335 Milliarden Euro. Gleich im Januar muss der Bund richtig große Anleihen am Markt platzieren.
Modell 1Einer für alle, alle für einen
Die erste Variante ist die weitgehendste: Sie sieht vor, dass sämtliche Staatsanleihen im Euro-Raum auf Euro-Bonds umgestellt werden.
Die einzelnen Länder würden aufhören, eigene Bonds auszugeben.
Stattdessen würden nur noch Gemeinschaftsanleihen aufgelegt, die eine europäische Schuldenagentur an den Start bringen würde.
Schulden und Haftung in der Währungsunion würden auf diesem Weg komplett vergemeinschaftet.
VorteilInternationale Investoren, die gerade in unsicheren Zeiten händeringend nach liquiden Anlagen suchen, dürften den neuen Markt sehr gut annehmen.
Zudem würden die großen Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der Euro-Zone insgesamt betrachtet aller Wahrscheinlichkeit nach mit Spitzenbonität bewerten.
NachteilDie EU-Verträge müssten geändert werden, die Haftungsübernahmen zwischen den Ländern verbieten.
Zudem dürfte die Vorbereitung lange dauern.
Modell 2Im roten Bereich ist jeder auf sich allein gestellt
Die zweite Variante sieht nur eine teilweise Ablösung einzelstaatlicher Anleihen durch Euro-Bonds vor.
Bis zu einem bestimmten Grad würden die Länder sich über gemeinschaftliche Anleihen, sogenannte „Blue Bonds", refinanzieren.
Anbieten würde sich beispielsweise die durch die Maastricht-Kriterien vorgegebene Schuldenobergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Jeglichen Refinanzierungsbedarf darüber hinaus müssten die Staaten über eigene Anleihen, die sogenannten „Red Bonds", decken.
VorteilTrotz gemeinsamer Haftung könnten die Finanzmärkte weiterhin zwischen den einzelnen Ländern differenzieren, so dass die Anreize für Haushaltsdisziplin hoch blieben.
NachteilÄnderung der EU-Verträge nötig.
Modell 3Gemeinsame Bonds ohne gemeinsame Haftung
Beim dritten Modell würden die Euro-Länder ihren Finanzbedarf zwar zum Teil über gemeinschaftliche Anleihen aufnehmen, allerdings nur anteilig haften.
Der Grundgedanke, die Kreditwürdigkeit der einzelnen Euro-Staaten zu bündeln, um gemeinsam eine stärkere Position zu erreichen, ist in diesem Modell nur noch begrenzt vorhanden.
Vermutlich würde die Vergemeinschaftung nicht ausreichen, um Investoren ihr Misstrauen zu nehmen.
Den Krisenländern würde der Zugang zum Kapitalmarkt somit kaum erleichtert.
Zudem haben Ratingagenturen bereits durchblicken lassen, Eurobonds dieser Machart mit der Note des bonitätsschwächsten Landes zu bewerten.
VorteilIm Gegensatz zu den ersten beiden Modellen wäre keine Änderung der EU-Verträge nötig.
Quelle: dpa
Und Deutschland ist längst nicht das einzige Land, das den Markt um riesige Milliardenbeträge anzapfen will: Allein Frankreich braucht 2012 rund 414 Milliarden Euro. Italien ist mit 400 Milliarden Euro dabei. Spanien braucht 217 Milliarden Euro. Belgien 82 Milliarden Euro. Griechenland, Irland und Portugal sind glücklicherweise nicht mehr am Markt, auch wenn sie weitere Milliarden zum Überleben brauchen.
Wie angespannt die Lage derzeit ist, sieht man auch an den Anleihen der anderen Euro-Mitgliedsländer. Die Zinsen für die Anleihen Spaniens und Italiens stiegen in den vergangenen Tagen schon deutlich. Nun bekommt auch Belgien das Misstrauen der Märkte zu spüren. Für zehnjährige Anleihen schossen die Zinsen erstmals auf über fünf Prozent hoch.
Märkte nehmen Belgien ins Visier
Belgien ist damit nicht nur der nächste Euro-Staat unter enormen Druck von den Märkten. Wie die anderen Wackelkandidaten der Euro-Zone auch muss das Land nun für das Versagen seiner politischen Elite bezahlen. Denn seit 530 Tagen ist Belgien mittlerweile ohne eine Regierung. Damit aber setzt niemand dort die nötigen Sparpakete und Strukturreformen um.

Mitten in die angespannte Lage auf den europäischen Finanzmärkten hinein machte die EU-Kommission heute ernst mit ihren lange angekündigten Vorschlägen für gemeinsame Staatsanleihen im Euro-Raum. Deutschland lehnt sie vehement ab. Eine Vergemeinschaftung der europäischen Schulden wäre eine Revolution und die Aufgabe eines der Prinzipien der Währungsunion: dass jedes Land an den Finanzmärkten grundsätzlich nur für seine eigenen Schulden haftet. Euro-Bonds, die Kommissionspräsident José Manuel Barroso „Stabilitätsbonds“ nennt, würden aber in der reinen Form genau dieses Prinzip aufgeben.
Eigner einer Euro-Anleihen könnten ihre Forderungen bei jedem Mitgliedsland des Währungsraumes eintreiben. „Die Bonds können nicht die aktuellen Probleme lösen – aber es ist wichtig, zu zeigen, dass wir es ernst meinen mit einer stärkeren wirtschaftspolitischen Steuerung in der Euro-Zone, mit Disziplin und Konvergenz“, sagte Barroso in Brüssel.
Gemeinsame Anleihen könnten die Euro-Staaten aber nur einführen, wenn die Haushaltsdisziplin der Mitgliedstaaten schärfer überwacht werde. Die Kommission machte auch dazu gestern Vorschläge – sogar wesentlich konkretere als zu den Euro-Bonds. Ein „Grünbuch“, wie Barroso es zu den „Stabilitätsbonds“ genannten Anleihen präsentierte, ist im Jargon der europäischen Institutionen eher eine Machbarkeitsstudie denn ein Gesetzesvorschlag. Dennoch gibt es nicht nur aus Berlin Widerstand gegen gemeinsame Anleihen der Euro-Zone.
Auch die Alliierten im Bemühen um Stabilität und Ausgabendisziplin wie Finnland und die Niederlande äußerten sich skeptisch. Der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager sagte: „Euro-Bonds sind nicht die magische Lösung für die derzeitige Krise und könnten sie sogar noch verschlimmern.“ Er schließe zwar langfristig gemeinsame Schuldtitel der Euro-Partner durchaus nicht aus. Doch zunächst müssten mehr Überwachung und Budgetdisziplin kommen.
Verbinden Sie sich mit unseren "Welt-Online"-Autoren auf Twitter:
Holger Zschäpitz hat vor allem die weltweite Verschuldung der Staaten im Blick.
Категория: Мои статьи | Добавил: evgenijzhukov (23 Nov. 2011) W
Просмотров: 247 | Рейтинг: 0.0/0
Всего комментариев: 0
Vorname *:
Email *:
Code *:
Меню сайта

Форма входа

Категории раздела
Мои статьи [394]

Поиск

Наш опрос
Wie oft lesen Sie Zeitung?
Antworten insgesamt: 1

Друзья сайта
  • wert.tv
  • - Preise vergleichen

    Статистика

    Insgesamt online: 1
    Gäste: 1
    Benutzer: 0

     
    Copyright MyCorp © 2025
    Kostenlos Homepage Baukasten - uCoz erstellen